Nachdem die OECD einen sehr kritischen Bericht zur Treibstoffgewinnung auf Basis von Grundnahrungsmitteln veröffentlicht hatte, schlug nun der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, in dieselbe Kerbe. Zum Welternährungstag am 16. Oktober rief der Schweizer Soziologe zu einem fünfjährigen Moratorium (Aufschub, Stopp) für die Produktion von Agro-Treibstoff auf. Nahrungsmittel wie Mais, Getreide, Rohrzucker und Palmöl zu Treibstoff für Autos zu verarbeiten sei das Rezept für eine Katastrophe, schreibt er in einem Bericht, den er Ende Oktober der UN-Generalversammlung vorlegte.
Agro-Treibstoffe vernichteten nicht nur Nahrungsmittel und trieben deren Preise in die Höhe, sondern sie benötigten bei der Herstellung so viel Energie, dass sie kaum zur Verminderung des Klimawandels beitragen würden, so Ziegler. Es müsste hingegen die Produktion von nicht essbaren pflanzlichen Rohstoffen und pflanzlichen Abfällen gefördert werden.